Studie zum Baustoffrecycling von enbausa.de

Große Unterschiede zwischen mineralischen Materialien und Kunststoffen

Studie: Aus energetischer Sicht lohnt sich Baustoff-Recycling

Recycling von Baustoffen schont Ressourcen wie Kies, Kalkstein oder Basalt. Zudem ist es häufig sinnvoller, Abbruchmaterial wieder aufzubereiten, anstatt Baumaterial aus natürlichen Rohstoffen neu zu gewinnen. Das ist das Ergebnis einer Sondierungsstudie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und die Intecus GmbH.

Zehn verschiedene Bauproduktgruppen wurden für die Studie in den Blick genommen – Beton, Ziegel, Kalksandstein, Gips, Flachglas, mineralische Dämmstoffe, Kunststoffprofile, sonstige Kunststoffe, erdölbasierte Dämmstoffe und Bauholz. Die Forscher prüften, inwieweit sich das Recycling von Baumaterial aus energetischer Sicht lohnt. „Die Herausforderung bestand darin, eine Methode zu entwickeln, die es uns ermöglicht, die Energieaufwände zu vergleichen – zum einen jene, die beim Recycling der einzelnen Baustoffe anfallen und zum anderen diejenigen, die für die Herstellung neuer Baustoffe aus natürlichen Ressourcen erforderlich sind“, erklärt Karin Gruhler, Projektverantwortliche im IÖR.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass aus energetischer Sicht das Recycling von Bauschutt und Abbruchmaterial in der Regel sinnvoll ist. Doch lohnt sich laut den Autoren das Recycling nicht für alle Baumaterialien gleichermaßen. Große Unterschiede gibt es zum Beispiel zwischen mineralischen Materialien und Kunststoffen. „Die Energiebilanz spricht bei Kunststoffen immer für das Recycling. Bei mineralischen Produkten kommt es auf die Qualitätsanforderung der neuen Verwendung an“, sagt Gruhler. Innerhalb der mineralischen Materialien hat jedes Bauprodukt seine eigene Spezifik. Die Wiederverwendung von Gipskartonplatten etwa braucht deutlich mehr Energie als der Abbau und die Aufbereitung von Naturgips. Der neue Einsatzzweck des Abbruchmaterials ist entscheidend. Davon hängt ab, welchen Qualitätsanforderungen das Material genügen soll, wie es aufbereitet und welche zusätzliche Energie dafür unter Umständen aufgewendet werden muss.

Prozessketten aus energetischer Sicht analysiert

Für die Studie entwickelten die Forschenden einen einheitlichen Bilanzrahmen. Für jede der Bauproduktgruppen wurde ermittelt, wie viel Energie erforderlich ist, um aus Abbruchmaterial einen Baustoff herzustellen, der einem neu gewonnen gleichwertig ist und im Hoch-, Tief- oder Landschafts- und Gartenbau zu neuem Einsatz kommen kann. Zudem wurden für jede der Bauproduktgruppen zwei bis drei beispielhafte Nutzungen in Form charakteristischer Prozessketten vom Rückbaumaterial bis zur Einsatzvariante nachgezeichnet und aus energetischer Perspektive analysiert.

Die Studie wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau gefördert. Sie hatte auch das Ziel, Wissenslücken und Problemfelder und damit weiteren Forschungsbedarf aufzudecken. So wurde deutlich, dass längst nicht zu allen Schritten der Recycling-Prozessketten hinreichend aussagekräftige Informationen zur Verfügung stehen. Kaum brauchbare Daten liegen etwa zu den tatsächlichen Energieverbräuchen von Produktionsmaschinen vor, die beim Baustoff-Recycling zum Einsatz kommen. Unklar ist auch, wie es sich mit Energieverbräuchen für den Transport verhält. Die Ergebnisse gelten für die Forschenden deshalb nicht abschließend. Quelle: IÖR / al

Quelle: https://www.enbausa.de/daemmung/aktuelles/artikel/studie-aus-energetischer-sicht-lohnt-sich-baustoff-recycling-6931.html

Haben Sie eine Frage? Dann schreiben Sie mir eine E-Mail